Abkommen zwischen China und der Türkei

Erscheinungsdatum: 17.05.2013

Quelle: www.dtj-online.de

 

Zwei aufstrebende Wirtschaftsmächte suchen gemeinsamen Weg

 

Sowohl China als auch die Türkei haben in den letzten Jahren ihren Anspruch untermauert, zu den Zukunftsmärkten der Weltwirtschaft zu gehören. In diesem Zusammenhang gehen sie auch einige Stücke des Weges gemeinsam.

 

Seit knapp 40 Jahren stehen die Türkei und China in einer guten wirtschaftlichen Beziehung. Dieses Jahr haben die Chinesen 2013 zum Jahr der türkischen Kultur in China ernannt, nachdem das Jahr zuvor in der Türkei in gleicher Weise der chinesischen Kultur gewidmet worden war.

 

Auch Vereinbarungen über wechselseitige Steuererleichterungen, um den Handel zwischen den beiden Ländern zu fördern, helfen, den jeweiligen Wohlstand zu mehren.

 

Zu den wichtigsten Abkommen zwischen der Türkei und China gehören das Handelsabkommen (1974), das Wirtschafts-, Industrie- und Technikkooperations-Abkommen (1981), das Abkommen der Investitionsförderung und des Investitionsschutzes (1990), das Doppelbesteuerungsabkommen (1995) und das Rahmenabkommen über den weiteren Ausbau und die Vertiefung des bilateralen Handels und die wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen der Türkei und China (2010). Auch gibt es einige bilaterale Absichtserklärungen, wie zum Beispiel das Memorandum im Zusammenhang mit der Vereinbarung über die verbesserte Zusammenarbeit im Ausbau der Infrastruktur und der technischen Beratung in Drittstaaten zwischen der Türkei und China.

 

Doppelbesteuerung vermeiden als erster Schritt

 

Das Doppelbesteuerungsabkommen, welches im Jahr 1995 unterzeichnet wurde, ist von primärer Bedeutung für die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den beiden Ländern. Diese Vereinbarung beinhaltet die Vermeidung der Doppelbesteuerung mit Blick auf Körperschaftssteuern und Fondsanteile – auf deren Gewinn bringenden Verkauf Steuern in der Türkei eingenommen werden – und die Einkommenssteuern realer Personen. Des Weiteren sollen Einkommens- und Körperschaftssteuern für ausländische Investoren und Unternehmen sowie lokale Einkommenssteuern in China vermieden werden. Diese Maßnahmen werden auf Bürger beider Länder und für alle juristischen Personen im Einklang mit den offiziell geltenden Vorschriften der jeweiligen Staaten angewandt.

 

Eine andere wichtige Vereinbarung zwischen den beiden Staaten ist das Handelsabkommen von Peking aus dem Jahr 1974. Gemäß diesem Abkommen soll der Austausch von Waren zwischen der Türkei und der Volksrepublik China in Übereinstimmung mit den allgemeinen Import-und Exportgesetzen, Regeln und geltenden Vorschriften im jeweiligen Land durchgeführt werden. Darüber hinaus soll beide Vertragsparteien, vorbehaltlich ihrer jeweiligen Import-, Export-, Devisen- und anderen geltenden Vorschriften, alle verfügbaren Ressourcen nutzen, um den Austausch von Waren in ihren jeweiligen Ländern zu ermöglichen und geeignete Maßnahmen ergreifen, um den Handel zwischen den beiden Ländern voranzutreiben.

 

Auch das Wirtschafts-, Industrie- und Technikkooperations-Abkommen (1981) hat dazu beigetragen, die Handelsbeziehungen weiterzuentwickeln. Mit diesem Abkommen entschieden sich die beiden Länder in bestimmten Sektoren wie Industrie, Landwirtschaft, Tourismus und Service sowie im Rahmen von Gemeinschaftsunternehmen zu kooperieren. Eines der jüngsten Ergebnisse der Zusammenarbeit ist dabei die Rahmenvereinbarung über den weiteren Ausbau und die Vertiefung des bilateralen Handels und der wirtschaftlichen Zusammenarbeit zwischen der Türkei und China, welche im Jahr 2010 in der Türkei unterzeichnet wurde. Diese große Vereinbarung setzte Prioritäten in Bereichen wie den öffentlichen Versorgungsbetrieben und der Infrastruktur, einschließlich Eisenbahnen, elektrische Energie, Flughäfen, Häfen, Straßen, Brücken und Telekommunikation, Bodenschätze, Energie und vielem mehr.

 

Kulturveranstaltungen ergänzen ökonomische Kooperationen

 

Auf Grund dieses Abkommens sind auch beide Länder verpflichtet, ihre jeweiligen Industrie- und Wirtschaftskreise zu fördern, um Handel und Investitionsausstellungen, Handelsdelegationen, Messen, Seminare und andere handelsfördernde Aktivitäten zu organisieren.

 

Trotz der Tatsache, dass es derzeit noch kein Freihandelsabkommen zwischen den beiden Ländern gibt, steigt das Handelsvolumen rapide an. Parallel zu diesem expandierenden Handel spielen die Veranstaltungen zum Kulturjahr eine wesentliche Rolle beim Ausbau der wechselseitigen Beziehungen. Es dürfte in Zukunft noch mehr bilaterale Abkommen zwischen der Türkei und China geben, was das Verhältnis zwischen diesen beiden Ländern intensivieren wird.